Versuch um ein Lenkungsdämpfer einer BMW K1
zu reparieren
: Teil 2


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02-JUN-2006
  
    Ich hätte auch gerne die Buchsen gewechselt aber ich konnte keine finden die dün genug waren. Ideal wäre natürlich sich solche aus dickerem Material zu drehen aber da ich die Arbeit gewechselt habe, habe ich kein Zugriff mehr zu tollen Maschinen. Es wird also eine halb Afrikanische Reparatur werden. Wenn Ihr wißt wo mann solche Buchsen bekommen kann, schreibt mir damit ich hier eine Bezugsquelle angeben kann.


Der erste Stopfen kamm sehr schwierig über das Ende der Stange raus. Jetzt will er partout sogar nicht
mehr zurück. Ich glaube es ist wegen dem Aluminium Stopfen auf der Stange (Pfeil). Sein Durchmesser
scheint etwas größer als der der Stange zu sein. Ich habe ihn etwas gefeilt.



Aber es geht immer noch nicht. Da machte mein Bruder eine intelligente Bemerkung (kommt ja nicht
oft vor :-). Der Stopfen ist eingepreßt ergo ist der Stangendurchmesser bestimmt etwas "geschwollen"
(Pfeil). Die Stange ist aus sehr hartem Stahl und die Feile greift ihn gar nicht an. Ich habe dann Schmiergelpapier
benutzt (hier 500er Körnung). Und dann hat es geklappt. Der Stopfen samt Buchse paßte wieder über
die Stange.
Da Ihr das jetzt wißt, muß natürlich schon VOR der Demonatge geschmirgelt werden!
Ihr Glückspilze. Meine Probleme sollen euch ja was nützen ("Lessons Learned").



Hier wird Dank Bremsenreiniger und Messingbürste die ganze Stange gereinigt.



Das selbe gilt auch für das Gehäuse.


03-JUN-2006


Nahansicht von einer Buchse. Hier sieht mann warum ich sie wechseln wollte. Sie ist sehr beschädigt.
Wahrscheinlich der Schmutz der an der Stange klebte als das Öl anfingt zu lecken. Schönes Laufbild.



Die Montage der neuen Stangendichtungen. Da sie nur von einem kleinen Rand axial (nach Gehäuse
Innen) arretiert sind, hatte ich Angst daß sie rausspringen könnten. Ich habe mich dann entschieden sie
mit Dichtmasse zu kleben. Es war Loctite 5699 (Ultra Grey). Immer in sehr dünne Schichten (wie hier).



Die Dichtungen gehen sehr einfach mit Fingerkraft rein. Der Überschuß an Dichtmasse muß abgeputzt
werden. Im Hintergrund: die Tüte in der ich die Dichtungen bekommen habe. Das sind die einzigen Daten
die ich über die Dichtungen habe (keine Marke, nichts). Na ja, zumindest ist die Verpackung ein Zeichen
von Qualität, da er die Dichtungen von Licht schützt.



Schmierung eines O'Ringes vor der Endmontage.



Der Stopfen wurde wieder montiert und der Sprengring ist fast wieder in seiner Nut



Die Stange wird dann von der anderen Seite montiert um den Stopfen auf Anschlag zu bringen.
Jetzt wartet mann 24 Stunden damit die Dichtmasse schön aushärtet.


04-JUN-2006


An nächsten Tag, mit der Stange auf Anschlag nach Unten, habe ich das Gehäuse mit 15 g (ungefähr
18.3 ml) Gabelöl der Viskositätskalsse SAE 10W gefüllt. Der Ölpegel ist etwas unter der oberen Bordkannte.
Warum SAE 10W? Weil es ein klassisches Öl ist (nicht zu dick, nicht zu dünnflüssig) und ich mußte ja mit
irgendwas anfangen.



Schmierung des zweiten O'Ring.



Das untere Ende des Gehäuses liegt auf dem Schraubstock an (Pfeil).
Der Stopfen will nicht rein (wegen der restlichen Luft). Ich helfe ihm ein
bießen mit einen Hammer und eine 13er halbzoll Nuß.



Die restliche Luft wird etwas komprimiert damit der Stopfen unter der Sprengringnut eintaucht. Ich
habe einen großen Schraubendreher dafür benutzt.



Das Gewinde der Stange / Kugelgelenk muß gesichert werden. BMW empfiehlt Loctite 242. Da ich
aber darüber nicht verfüge habe ich etwas annäherndes benutzt und zwar Loctite 542 (Die Gründe habe
ich schon in diesen Artikel erklärt)..



Die Stange muß laut BMW mit 6.9 mN angezogen werden. Dies ist ohne Spezialwerkzeug sehr schwierig.
Ich habe einfach so fest wie möglich mit einer Gummi überzogenen Zange gedreht (diese Zange ist in meiner
Familie seit Jahren und keiner weiß wozu sie gut ist).



Et voilà. Noch 24 Stunden warten bis die Schraubensicherung ausgehärtet ist. Die Stange ist schön
trocken und erzwugt Wiederstand gegen seiner Bewegung. Manchmal scheint Luft durch die Scheiben
zu dringen. Wahrscheinlich wegen der Luft die ich im Gehäuse lassen mußte um den zweiten Stopfen
wieder montieren zu können.


05-JUN-2006: 69742 km


Hier ist ein Teil daß nur im ETK ist, und meiner Meinung nach, nicht am richtigen Platzt auf der
Zeichnung. Diese Scheibe soll das Kugelgelenk im Träger gegen Schmutz schützen. Sie war nie auf
meiner K1 zu finden (Foto wurde auf unmontiertes Teil gemacht, der bessseren Ansicht wegen).



Hier ist wie ich die Montage auf das Stangenkugelgelenk verstanden habe. Auf meine K1 waren nur
die gezeigten Teile montiert (Pfeile). Wie immer sollen die Moosgummischeiben das Kugelenk vor Schmutz
schützen und die breiten Metallscheiben sollen sie (etwas) zusammenpressen.



Immer noch so faul! Hier der super Werkzeugbau um die Zentralschraube mit 6.9 mN anziehen zu
können (5 mm Innensechskant).



Die Befestigungsschraube auf der unteren Gabelbrücke wird auch mit 6.9 mN festgezogen
(5 mm Innensechskant).


    So, fertig! Der unterschied im Lenker ist nicht wirklich spürbar. So soll es bestimmt auch sein. Mann muß ja nicht Schwarzenegger heißen um ein Mopedlenker drehen zu können. Das SAE 10W Öl scheint eine nicht zu schlechte Wahl gewesen zu sein. Hat schon jemand gemerkt daß der Dämpfer manchmal auf Anschlag gegen den Träger schlägt? Vielleicht sollte ich dazwischen etwas Schaum kleben. Das Geräusch stört mich und es wird bestimmt bald Lack abblättern.


Im Falle einer Leckage werde ich hier Berichten.